Was ist Zero Trust Network Access (ZTNA)?

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by josheph bell

February 4, 2025

Erfahren Sie, wie Zero Trust Network Access (ZTNA) eine moderne Sicherheitsstrategie darstellt, um Unternehmensnetzwerke gegen Cyberbedrohungen abzusichern.

Einführung

Zero Trust Network Access (ZTNA) ist ein Cybersicherheitskonzept, das darauf basiert, keinem Benutzer oder Gerät innerhalb oder außerhalb eines Netzwerks automatisch zu vertrauen. Anstelle des herkömmlichen perimeterbasierten Sicherheitsmodells, bei dem einmal verifizierte Nutzer vollen Netzwerkzugriff erhalten, setzt ZTNA auf strikte Identitätsprüfungen, granulare Zugriffskontrollen und kontinuierliche Überwachung.

ZTNA ist ein zentraler Bestandteil der Zero-Trust-Architektur (ZTA), einer Sicherheitsstrategie, die den Grundsatz verfolgt: „Never trust, always verify“. Dieses Modell stellt sicher, dass jeder Zugriff auf Daten und Systeme individuell geprüft und nur auf einer „Need-to-Know“-Basis gewährt wird.

Grundprinzipien von ZTNA

ZTNA basiert auf mehreren Schlüsselprinzipien, die Unternehmen dabei helfen, ihre Netzwerksicherheit zu verbessern:

1. Kein automatisches Vertrauen

  • In klassischen Netzwerken werden Benutzer oft als vertrauenswürdig eingestuft, sobald sie sich im Unternehmensnetzwerk befinden.
  • ZTNA geht davon aus, dass Bedrohungen sowohl außerhalb als auch innerhalb des Netzwerks existieren, weshalb jedem Zugriff skeptisch begegnet wird.

2. Strenge Identitäts- und Geräteauthentifizierung

  • Jeder Benutzer und jedes Gerät muss sich vor jedem Zugriff authentifizieren, unabhängig davon, ob sie sich im Büro oder extern befinden.
  • Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) stellt sicher, dass Identitäten nicht einfach durch gestohlene Zugangsdaten kompromittiert werden.

3. Prinzip der geringsten Privilegien (Least Privilege Access)

  • Benutzer erhalten nur Zugriff auf die spezifischen Anwendungen oder Daten, die sie für ihre Arbeit benötigen.
  • Dies minimiert das Risiko von Insider-Bedrohungen und lateralen Bewegungen innerhalb des Netzwerks.

4. Mikrosegmentierung und granulare Zugriffskontrolle

  • Netzwerke werden in kleine, isolierte Segmente unterteilt, sodass sich Angriffe nicht ungehindert ausbreiten können.
  • Zugriff wird basierend auf Benutzerrollen, Gerätezustand und Kontext individuell gewährt.

5. Kontinuierliche Überprüfung und Echtzeitüberwachung

  • ZTNA setzt auf kontinuierliche Risikobewertung und überprüft regelmäßig, ob Benutzer noch berechtigt sind.
  • Sicherheitsrichtlinien passen sich dynamisch an veränderte Bedrohungen oder ungewöhnliches Nutzerverhalten an.

Wie funktioniert ZTNA?

ZTNA unterscheidet sich grundlegend von klassischen Virtual Private Networks (VPNs), indem es direkten Netzwerkzugriff vermeidet und stattdessen eine sichere, kontextbasierte Verbindung zu Anwendungen und Daten ermöglicht.

1. Authentifizierung und Identitätsprüfung

  • Benutzer müssen sich über eine Identity and Access Management (IAM)-Plattform oder einen ZTNA-Controller ausweisen.
  • Geräte werden auf Sicherheitsrichtlinien geprüft, bevor ihnen Zugriff gewährt wird.

2. Zugriffskontrolle durch Policy Enforcement Points (PEP)

  • Anfragen werden durch eine Sicherheitsinstanz (PEP) geleitet, die überprüft, ob Zugriff gewährt werden kann.
  • Der Benutzer erhält nur Zugriff auf die spezifische Anwendung oder Ressource, nicht auf das gesamte Netzwerk.

3. Direkte, verschlüsselte Verbindung zur Ressource

  • Der Zugriff auf Anwendungen erfolgt über sichere, verschlüsselte Kanäle, die die Gefahr von Man-in-the-Middle-Angriffen minimieren.
  • Unautorisierte oder kompromittierte Geräte werden sofort blockiert.

Vorteile von ZTNA

ZTNA bietet Unternehmen zahlreiche Sicherheits- und Effizienzvorteile:

1. Verbesserte Netzwerksicherheit

  • Reduziert Angriffsflächen, da Benutzer nicht das gesamte Unternehmensnetzwerk betreten können.
  • Schutz vor lateralen Bewegungen, da Hacker sich nicht von einer kompromittierten Ressource zur nächsten bewegen können.

2. Erhöhte Sicherheit für Remote-Arbeit

  • Ideal für hybride Arbeitsmodelle, da Mitarbeiter sicher auf Unternehmensanwendungen zugreifen können, egal wo sie sich befinden.
  • Keine ständig offene VPN-Verbindung, die potenziell ausgenutzt werden könnte.

3. Schutz vor Insider-Bedrohungen

  • Mitarbeiter, Dienstleister oder Drittanbieter erhalten nur minimalen Zugriff, sodass versehentliche oder absichtliche Datenlecks erschwert werden.
  • Kompromittierte Benutzerkonten oder Geräte können frühzeitig erkannt und blockiert werden.

4. Besserer Datenschutz und Compliance

  • ZTNA hilft bei der Einhaltung von DSGVO, NIS-2, HIPAA und anderen Datenschutzrichtlinien, da sensible Daten streng kontrolliert werden.
  • Unternehmen können den Zugriff auf personenbezogene Daten gezielt steuern und protokollieren.

5. Einfachere Netzwerkarchitektur und geringere Kosten

  • Keine Notwendigkeit, das gesamte Unternehmensnetzwerk für externe Benutzer freizugeben, wie es bei VPNs erforderlich wäre.
  • Weniger Wartungsaufwand für traditionelle Netzwerk-Sicherheitsinfrastrukturen.

Herausforderungen und Grenzen von ZTNA

Trotz seiner Vorteile gibt es auch Herausforderungen bei der Einführung von ZTNA:

1. Komplexität der Implementierung

  • Unternehmen müssen bestehende Zugriffsrichtlinien überarbeiten und detaillierte Sicherheitskontrollen definieren.
  • Die Integration in bestehende IT-Infrastrukturen kann aufwendig sein, besonders in Legacy-Systemen.

2. Abhängigkeit von Identitäts- und Zugriffsmanagement

  • Die Sicherheit von ZTNA hängt stark von starken Identitätsprüfungen ab.
  • Kompromittierte Zugangsdaten könnten Angreifern immer noch begrenzten Zugriff auf Anwendungen ermöglichen.

3. Latenz und Performance

  • Jede Verbindung muss durch einen ZTNA-Controller oder Security Gateway validiert werden, was die Geschwindigkeit beeinträchtigen kann.
  • Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre ZTNA-Lösung skalierbar und leistungsfähig ist.

ZTNA vs. VPN: Was ist besser?

Während VPNs lange Zeit als Standardlösung für Remote-Zugriff galten, sind sie heute nicht mehr optimal für moderne Cyberbedrohungen:

  | Merkmal                     | ZTNA                                       | VPN
--+-----------------------------+--------------------------------------------+----------------------------------------
1 | Zugriffsebene               | Anwendungen                                | Gesamtes Netzwerk
2 | Sicherheit                  | Strikte Kontrolle, keine Vertrauensannahme | Zugriff auf gesamte Netzwerkstruktur
3 | Skalierbarkeit              | Sehr hoch, cloudbasiert                    | Begrenzt, hohe Bandbreitenanforderungen
4 | Risiko bei Kompromittierung | Gering                                     | Hoch (laterale Bewegung möglich)
5 | Performance                 | Optimiert durch Mikrosegmentierung         | Kann Netzwerkgeschwindigkeit verlangsamen

Wird ZTNA die Netzwerksicherheit revolutionieren?

ZTNA ist eine zukunftsweisende Sicherheitsstrategie, die Unternehmen hilft, flexibler, sicherer und resilienter gegenüber Cyberbedrohungen zu werden. Mit der zunehmenden Cloud-Nutzung, Remote-Arbeit und mobilen Endgeräten wird Zero Trust Network Access VPNs und klassische Sicherheitsmodelle langfristig ersetzen.

Unternehmen, die ihre Netzwerke modernisieren möchten, sollten ZTNA in ihre Zero-Trust-Strategie integrieren, um den bestmöglichen Schutz gegen Insider-Bedrohungen, Malware und gezielte Angriffe zu gewährleisten.